Zucht / Gynäkologie / Andrologie

Mobiler Ultraschall

Mein mobiles Ultraschallgerät ist für sämtliche diagnostische Zwecke der Gynäkologie und Orthopädie immer und überall einsetzbar.

Künstliche Besamung (KB)

Die KB hat in der Pferdezucht bereits einen großen Stellenwert erreicht und gegenüber der Bedeckung im Natursprung viele wesentliche Vorteile wie größere Sicherheit für Stute und Hengst, bessere Zuchthygiene bzw. minimierte Ansteckungsgefahr durch Deckseuchen sowie größere Verfügbarkeit an Samen unterschiedlicher Hengste und weitgehende geographische Unabhängigkeit bei der Auswahl des Hengstes. Ob mit Frischsamen oder Tiefkühlsamen, das Management bei der KB ist sehr wichtig. Kontrolle des Follikelwachstums ist essentiell, um den richtigen Besamungszeitpunkt zu bestimmen. Um die Trächtigkeitsrate zu optimieren, sollten bei den Stuten mehrmals täglich Follikelkontrollen durchgeführt werden. Damit der Samen zum Besamungszeitpunkt verfügbar ist, muss er termingerecht bestellt werden, vor allem, wenn der Hengst nicht in unmittelbarer Nähe der Stute aufgestellt ist. Bei Tiefgefriersamen ist die Logistik einfacher, allerdings auch die Trächtigkeitsrate eine niedrigere. Der Samen wird vor der KB beurteilt und anschließend in die Gebärmutter der Stute eingebracht. Um die aufwendigen Untersuchungen im Rahmen der KB lückenlos durchführen zu können und Ihnen häufige Anfahrtskosten zu ersparen, können Stuten zur Besamung (sowohl mit Frisch- als auch mit TG-Samen) gerne in kooperierenden Stallungen untergebracht werden.

Trächtigkeitsuntersuchung (TU)

Die moderne Trächtigkeitsuntersuchung wird mittels rektaler Ultraschalluntersuchung bereits ab Tag 15 nach der Ovulation (Eisprung) durchgeführt. Dies ermöglicht eine möglichst frühe Diagnose, um bei Nichtträchtigkeit die folgende Rosse zur neuerlichen Besamung/Bedeckung nutzen zu können. Weiters ist dies der einzige Zeitpunkt, um gefährliche Zwillingsträchtigkeiten erkennen zu können und daher in der seriösen Pferdezucht unerlässlich. Eine Trächtigkeitsdiagnostik über Hormone im Blut ist in der Regel nicht notwendig, kann aber bei Bedarf gegebenenfalls zusätzlich durchgeführt werden. Weiterhin empfehlen wir eine weitere Kontrolle um den 35. Trächtigkeitstag, um die Herzaktivität des Fetus zu kontrollieren und um sich nochmals zu vergewissern, dass keine Zwillingsträchtigkeit vorliegt.

Tupferprobe

Die so genannten Stutentupfer geben nach Untersuchung in einem Speziallabor Hinweis darauf, ob eine Besiedelung des Genitaltraktes mit pathogenen Keimen vorliegt, was eine Behandlung erfordern würde, oder ob die Stute gesund ist und somit bedenkenlos für die Zucht herangezogen werden kann. Es muss zwischen unterschiedlichen Entnahmeverfahren unterschieden werden: Tupferproben aus dem Uteruslumen (Gebärmutter) und der Zervix (Gebärmutterhals) werden unter Verwendung eines Stutentupfers entnommen und anschließend bakteriologisch und mykologisch (auf Bakterien und Pilze) untersucht. Die Tupferentnahme sollte vorzugsweise in der Rosse, d.h. bei geöffnetem Muttermund durchgeführt werden. Klitoristupfer dienen in erster Linie zur Diagnose der CEM (Contagiöse Equine Metritis), eine durch den Erreger Taylorella equigenitalis verursachte Deckseuche. Diese Untersuchung ist zusätzlich bei geplanter Bedeckung im Natursprung erforderlich.

Uterusspülung

Bei Entzündungen bzw. Infektionen der Gebärmutterschleimhaut der Stute, wie sie häufig nach einer Bedeckung im Natursprung, aber auch nach einer künstlichen Besamung oder gelegentlich sogar ohne jegliche Zuchtnutzung der Stute auftreten, stellt die Uterusspülung die Therapie der Wahl dar. Diese Behandlungsgsmethode wird auch bei wiederholt erfolglos bedeckten Stuten angewandt. Dabei wird unter sterilen Bedingungen mit einem Schlauch durch die Scheide und den Gebärmutterhals direkt in den Uterus wiederholt Spülflüssigkeit gebracht und wieder abgelassen, um die Reinigung und Entleerung der meist flüssigkeitsgefüllten Gebärmutter zu erwirken. Diese Therapie wird vorzugsweise in der Rosse durchgeführt, da dann der Gebärmutterhals schlaff ist und leichter passiert werden kann. Zusätzlich zur reinen Spülung werden schwere Infektionen auch medikamentös behandelt.

Uterusbiopsie

Die Uterusbiopsie erfolgt mittels eines Biopsieentnahmegerätes direkt aus der Gebärmutter. Dabei wird eine kleine Gewebeprobe entnommen und anschließend histologisch untersucht. Diese Untersuchung gibt Aufschluss über den Zustand der Gebärmutterschleimhaut. Es kann festgestellt werden, ob Entzündungen oder möglicherweise sogar irreversible Schäden am Endometrium bestehen und somit eine wichtige Prognose bezüglich zukünftiger Trächtigkeiten der betreffenden Stute gestellt werden. Eine Uterusbiopsie sollte bei älteren Stuten, die noch nie ein Fohlen hatten, sowie bei Stuten mit bekannten Fruchtbarkeitsproblemen durchgeführt werden.

Zuchttauglichkeitsuntersuchung (ZTU)

Die Zuchttauglichkeitsuntersuchung von Stuten hat mehrere, sehr wichtige Aspekte. Wenn sie eine Stute kaufen, mit der sie einmal züchten wollen, ist es ratsam, sie vorher gründlich auf ihre Zuchttauglichkeit hin untersuchen zu lassen. Nach einem Trauma oder nach Verletzungen des Reproduktionstraktes ist immer eine Untersuchung angezeigt. Oftmals entstehen Verletzungen während der Geburt. Bei einer Untersuchung nach der Geburt können entstandene Verletzungen abgeschätzt und notwendige Behandlungen durchgeführt werden, um die Stute für die nächste Trächtigkeit wieder optimal vorzubereiten. Bei einer Stute mit Fruchtbarkeitsproblemen in der Vergangenheit kann mit einer Untersuchung der Grund dafür erhoben werden und danach die Chancen einer Trächtigkeit und Geburt eines Fohlens besser abgeschätzt werden. Die ZTU beinhaltet die vollständige morphologische Untersuchung des äußerlich zugänglichen Genitales, Palpation und Ultraschalluntersuchung des Reproduktionstrakts, Tupferentnahme und Untersuchung bedingt krankmachender Keime.

Andrologie

Tupferprobenentnahme

Hier wird bei Deckhengsten insbesondere auf die Genitalinfektionserreger untersucht. Zur Überprüfung der bakterioligischen Genitalbesiedelung werden Penistupfer von 3 verschiedenen Stellen entnommen. Zusätzlich wird Vorsekret/Nativsamen entnommen, um auch hier potenziell pathogene Krankheitserreger ermitteln zu können.

Zuchttauglichkeitsuntersuchung / Andrologische Untersuchung

Sie gibt Aufschluss darüber, ob die Geschlechtsorgane des Hengstes dem Alter entsprechend ausgebildet sind, ob der Hengst das Paarungsverhalten durchführen kann und ob die Samenqualität für eine Zuchtnutzung ausreichend ist. Zur Voruntersuchung gehören die allgemeine Untersuchung und die spezielle andrologische Untersuchung. Bei der funktionellen Untersuchung wird die Begattungsfähigkeit geprüft, wobei in die Beurteilung die Geschlechtslust (Libido) und der Ablauf der Paarungsreflexkette überprüft wird.